Doppelstudium: 10 Tipps für ein erfolgreiches Parallelstudium

Verfasst von: Helene Ausserwöger, 14.11.2024

Hast du schon einmal überlegt, zwei Studienrichtungen gleichzeitig zu studieren? Oder bist du überfordert damit, dich für eine bestimmte Studienrichtung zu entscheiden? Keine Sorge, denn du kannst auch ein Doppelstudium belegen! Ein Doppelstudium bedeutet, dass du zwei Studiengänge gleichzeitig absolvierst – also im Prinzip zwei volle Stundenpläne, doppelte Prüfungen und eine Menge Organisation auf einmal. 

Ein Doppelstudium ist eine große Herausforderung, aber für Studierende mit breitem Interesse oder klaren Karrierezielen kann es genau der richtige Weg sein. Egal, ob du ähnliche oder ganz unterschiedliche Fächer wählst – ein Doppelstudium verlangt viel Disziplin und gutes Zeitmanagement. In diesem Blogbeitrag findest du 10 Tipps, wie du es erfolgreich meisterst!

Inhaltsverzeichnis:

Was ist ein Doppelstudium?

Ein Doppelstudium bedeutet, dass man zwei verschiedene Studiengänge gleichzeitig absolviert. Anders als beim klassischen Studium, das nur ein Fach umfasst, kombiniert man hier zwei Fachrichtungen parallel. Das bedeutet einen volleren Stundenplan, bietet aber auch die Chance auf mehr Wissen und bessere Jobchancen.

In Österreich gibt es mehrere Wege, ein Doppelstudium zu gestalten. Man kann beide Studiengänge an derselben Hochschule studieren oder an zwei unterschiedlichen Hochschulen, z. B. an einer Universität und einer Fachhochschule oder an einer pädagogischen Hochschule. Den ÖH-Beitrag musst du dabei nur einmal zahlen.

Wichtig: Den gleichen Studiengang an zwei österreichischen Unis zu studieren ist nicht möglich – das geht nur, wenn eines der Studien im Ausland absolviert wird.

Unterschied zwischen Parallelstudium, Doppelstudium und Zweitstudium

Das Doppelstudium wird oft „Parallelstudium“ genannt, weil beide Begriffe bedeuten, dass man gleichzeitig zwei Studiengänge absolviert. Ein Zweitstudium läuft dagegen anders ab: Man schließt erst ein Studium ab und beginnt danach das nächste.

Das bedeutet: Im Doppelstudium laufen die Studiengänge parallel, im Zweitstudium nacheinander.

Voraussetzungen für ein Doppelstudium: Was du wissen musst

In Österreich ist es vergleichsweise unkompliziert, ein Doppelstudium zu beginnen. Da es hier keine bundesweiten Zulassungsbeschränkungen wie den NC (Abkürzung für Numerus Clausus und Synonym für Zulassungsbeschränkung) gibt, muss lediglich ein Antrag gestellt werden, um sich gleichzeitig für zwei verschiedene Studiengänge einzuschreiben (ggbfs. gibt es eine Aufnahmeprüfung). 

In Deutschland sieht es je nach Bundesland und Uni etwas anders aus. Manche Universitäten haben bestimmte Fächer vom Doppelstudium ausgeschlossen oder verlangen spezielle Voraussetzungen – zum Beispiel einen bestimmten Notendurchschnitt oder einen Nachweis der Studienmotivation. Grundsätzlich gilt, dass nur ein Studiengang zulassungsbeschränkt sein darf und Ausnahmen müssen ausreichend begründet werden (z.B. benötigte Qualifikationen für den späteren Beruf).

Wenn du Fragen hast, ob ein Doppelstudium für dich möglich ist, dann kannst du dich bei den jeweiligen Universitäten beraten lassen!

Gründe, zwei Studiengänge gleichzeitig zu studieren

Ein Doppelstudium eröffnet nicht nur vielfältige berufliche Möglichkeiten, sondern fördert auch die persönliche Entwicklung. Hier sind einige Gründe, warum sich immer mehr Studierende dafür entscheiden, zwei Studiengänge gleichzeitig zu absolvieren:

  • Karrierevorteile: Mit einem Doppelstudium lässt sich interdisziplinäres Wissen aufbauen, das auf dem Arbeitsmarkt stark nachgefragt ist. Wer beispielsweise Jura und Bauingenieurwesen kombiniert, wird in Baurechtsfragen schnell zum Experten – eine Qualifikation, die sich bezahlt macht.
  • Zeitersparnis: Zwei Abschlüsse parallel zu erwerben, kann die Gesamtstudienzeit deutlich verkürzen. Durch gute Planung gelingt oft ein früherer Berufseinstieg.
  • Mehrere Interessen verfolgen: Ein Doppelstudium erlaubt es, eine Leidenschaft mit einem Studium zu verbinden, das bessere Jobchancen bietet, etwa Kunst und Wirtschaft. Dies ermöglicht persönliche Entfaltung und eröffnet vielseitige Karrieremöglichkeiten.
  • Persönliche Bereicherung: Das Studium in zwei Fächern fördert flexibles Denken und ermöglicht einen Einblick in unterschiedliche Perspektiven. Diese Vielseitigkeit hilft nicht nur im Beruf, sondern auch im persönlichen Leben.
  • Höhere Lernmotivation: Das regelmäßige Wechseln zwischen zwei Studiengängen bringt frische Motivation ins Studium. Unterschiedliche Themen und Herausforderungen halten die Neugier aufrecht und motivieren dich zu lernen.
Bist du so richtig Wissensbegierig, und kannst dich nicht entscheiden was du interessanter findest? Dann ist ein Doppelstudium vielleicht genau das Richtige für dich! ©Adobe Stock

Herausforderungen beim Doppelstudium und wie du sie meisterst 

Ein Doppelstudium bringt besondere Herausforderungen mit sich, vor allem im Zeitmanagement und in der Organisation. Zwei Studiengänge parallel zu koordinieren erfordert, immer den Überblick über Vorlesungen, Prüfungen und Abgabetermine zu behalten. Zusätzlich steigt die Studienbelastung, da Anforderungen oft zeitgleich anfallen. Wenn du an zwei Hochschulen eingeschrieben bist, können auch rechtliche Fragen auftauchen, etwa zur Anrechnung von Leistungen oder bei Überschneidungen der Studienpläne.

Aber keine Sorge, denn hier erhältst du 10 Tipps, wie du diese Herausforderungen erfolgreich meistern kannst.

1. Gute Planung im Voraus

Vorbereitung ist alles! Informiere dich gründlich über die Anforderungen und Abläufe des Doppelstudiums. Dazu gehört, welche Unterlagen und Genehmigungen du benötigst, welche Studienzeiten und Prüfungen sich überschneiden könnten und welche Unterstützungsangebote es an den Hochschulen gibt. Je mehr du im Voraus planst, desto besser bist du für die Herausforderungen gewappnet.

2. Starte nicht im ersten Semester

Es kann klug sein, das Doppelstudium erst ab dem zweiten oder dritten Semester zu beginnen. So hast du die Möglichkeit, dich zunächst auf einen Studiengang zu konzentrieren, dich an den Uni-Alltag zu gewöhnen und herauszufinden, wie viel Arbeitsaufwand du bewältigen kannst. Wenn du dich sicher fühlst, ist der Start ins Doppelstudium viel entspannter.

3. Finde deine Motivation

Ein Doppelstudium ist einiges an Arbeit, deshalb solltest du wissen, warum du es überhaupt machen willst. Frage dich, was du dir von der Kombination der beiden Studiengänge erwartest – sei es eine bessere berufliche Perspektive oder die Freude an verschiedenen Themenbereichen. Eine klare Motivation hilft dir, auch stressige Phasen durchzuhalten.

4. Effektives Zeitmanagement

Gutes Zeitmanagement ist im Doppelstudium entscheidend. Nutze Techniken wie die Pomodoro-Technik, um deine Arbeit in kleinere Einheiten zu unterteilen, und setze auf klare Tages- und Wochenpläne. Auch Tipps zur Prüfungsvorbereitung können dir helfen, dich rechtzeitig und stressfrei auf Prüfungen vorzubereiten.

5. Setze dir klare Ziele

Setze dir realistische, erreichbare Ziele für beide Studiengänge und denke dabei in kleinen, gut überschaubaren Schritten. Diese Ziele können sowohl kurzfristig sein, wie etwa „Diese Woche das Kapitel X abschließen“, als auch langfristig, z. B. „Dieses Semester Kurs Y bestehen“. Indem du deine Ziele klar definierst, hast du eine Orientierung und siehst immer, wie weit du bereits gekommen bist.

Wenn du ein Organisationsprofi bist, dann bist du in einem Doppelstudium gut aufgehoben! ©Adobe Stock

6. Prioritäten festlegen

Nicht alles ist gleichermaßen wichtig. Ein gutes Prioritätenmanagement hilft dir, den Fokus auf die Aufgaben zu legen, die am dringendsten und wichtigsten sind. Überlege, welche Kurse oder Projekte mehr Aufmerksamkeit erfordern und bei welchen du eventuell auch mal zurückstecken kannst.

7. Informiere dich über Anrechnungen

Wenn du an zwei verschiedenen Hochschulen studierst, kann es sinnvoll sein, sich frühzeitig über die Anrechnung von Leistungen zu informieren. So kannst du Doppelarbeit vermeiden und deine Zeit effizienter nutzen. Manche Prüfungsämter erkennen Kurse oder Module an, wenn sie ähnliche Inhalte haben.

8. Pausen und Freizeit nicht vergessen

Bei doppelter Belastung kann man leicht in Versuchung geraten, durchzuarbeiten – ein Fehler, der schnell zu Überforderung führt. Plane regelmäßige Pausen ein, damit dein Kopf auch mal zur Ruhe kommt. Pausen sind kein Luxus, sondern notwendig, um langfristig leistungsfähig zu bleiben.

9. Rede mit deinen Professoren

Ein Doppelstudium erfordert oft ein hohes Maß an Flexibilität, daher kann es sinnvoll sein, deine Situation auch den Professoren zu kommunizieren. Wenn sie wissen, dass du zwei Studiengänge belegst, zeigen sie sich manchmal verständnisvoller bei Überschneidungen oder Deadlines.

10. Regelmäßige Selbstreflexion

Nimm dir alle paar Monate Zeit, um deine Fortschritte und Herausforderungen im Doppelstudium zu reflektieren. Frage dich, was gut funktioniert hat, wo du Schwierigkeiten hattest, und passe deine Herangehensweise gegebenenfalls an. Regelmäßige Reflexion hilft dir, deine Ziele klar zu halten und frühzeitig Lösungen für Probleme zu finden.

Finanzierung eines Doppelstudiums: Stipendien und mehr

Neben all dem Lernstress sollte die Finanzierung deines Doppelstudiums nicht zur zusätzlichen Sorge werden. Gerade weil ein Nebenjob während eines Doppelstudiums oft nur begrenzt möglich ist, gibt es hilfreiche Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten, die dich entlasten können.

Stipendien und Beihilfen für Studierende

In Österreich gibt es verschiedene Stipendien und Beihilfen, die dir finanzielle Unterstützung bieten können. Besonders wichtig sind hier die Studienbeihilfe und die Familienbeihilfe, die du – je nach Alter und persönlicher Situation – während des Studiums erhalten kannst. 

Gerade im Doppelstudium gibt es ein paar Stipendien, die besonders hilfreich sein können:

  • Leistungsstipendium: Unterstützt Studierende mit guten Noten und regelmäßigen Fortschritten – eine super Motivation, auch bei der doppelten Belastung dranzubleiben.
  • Studienabschlussstipendium: Perfekt für die letzte Phase deines Doppelstudiums, denn es verschafft dir finanziellen Freiraum, damit du dich voll auf den Abschluss konzentrieren kannst.

Alternative Finanzierungsmöglichkeiten

Wenn dir die staatlichen Beihilfen und Stipendien nicht ausreichen, gibt es auch alternative Möglichkeiten zur Studienfinanzierung. Bildungskredite sind eine Option, allerdings solltest du dir diese gut überlegen, da Kredite später zurückgezahlt werden müssen. Für bestimmte Förderungen, wie etwa Sozialstipendien oder private Stipendienprogramme, lohnt es sich ebenfalls, bei deiner Uni nachzufragen.

Weitere Infos zur Studienfinanzierung findest du hier!

Fazit: Lohnt sich ein Doppelstudium?

Ein Doppelstudium kann eine tolle Möglichkeit sein, deine Karrierechancen zu erweitern und mehrere Interessen gleichzeitig zu verfolgen. Mit zwei Studienabschlüssen steigerst du deine Qualifikationen und bist für den Arbeitsmarkt besonders gefragt.

Aber: Die Entscheidung für ein Doppelstudium sollte gut überlegt sein. Der höhere Lernaufwand und die doppelte Prüfungsvorbereitung bedeuten, dass du dir ein gutes Zeitmanagement aneignen und diszipliniert arbeiten musst. Phasenweise wird es stressig, und auch die Freizeit kann unter der hohen Belastung leiden.

Aber wenn du motiviert bist und bereit, deine Ziele im Blick zu behalten, dann kann ein Doppelstudium genau das Richtige für dich sein. Mit klarem Fokus und der richtigen Unterstützung wirst du diese Herausforderung meistern und dir so in der Berufswelt viele Türen öffnen!

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