Effektiv Lernen: 10 Tipps und Methoden für erfolgreiches Lernen

Verfasst von: Helene Ausserwöger, 28.11.2024

Man hat nie ausgelernt – Besagt schon eine alte Weisheit. Diese gilt ganz besonders für Studierende. Denn die Fähigkeit, Informationen effizient aufzunehmen, um sie später anzuwenden, ist entscheidend für deinen Erfolg. Doch wie lernt man richtig und was ist die passende Lernmethode für dich?

Effektiv Lernen bedeutet nicht, stundenlang über Büchern zu brüten und Fakten stumpf auswendig zu lernen. Vielmehr geht es darum, mit den richtigen Methoden und Strategien schneller, nachhaltiger und stressfreier Wissen aufzubauen. Dadurch sparst du wertvolle Zeit, erzielst bessere Ergebnisse und kannst dir Inhalte langfristig merken.

Bist du noch unzufrieden mit deiner Lernmethode? Keine Sorge, denn hier findest du 10 Tipps, wie du am effektivsten lernst!

„Wenn Wissen Macht ist, dann ist Lernen eine Superkraft.“ – Jim Kwik

Effektives Lernen: Die Grundlagen des effektiven Lernens

Effektiv lernen heißt, Informationen gezielt aufzunehmen und gelassen auf die Prüfungen zuzugehen. Dabei geht es nicht nur um gute Noten, sondern auch darum, sich persönlich weiterzuentwickeln und langfristig Wissen aufzubauen.

Doch was macht effektives Lernen aus? Ein gutes Zeitmanagement, passende Lernmethoden und ein individuell abgestimmter Lernrhythmus sind entscheidend. Und dabei gilt: Jede:r lernt anders. Vielleicht bist du ein visueller Typ, der mit Grafiken und Diagrammen gut zurechtkommt, oder ein auditiver Typ, der beim Zuhören aufblüht. Die meisten von uns sind eine Mischung. 

Häufig schleichen sich beim Lernen jedoch Fehler ein, die deinem Lernerfolg im Weg stehen können. Ob unstrukturiertes Lernen, Ablenkungen oder ein starrer Ansatz, der nicht zum eigenen Lerntyp passt – diese Stolpersteine lassen sich vermeiden. Mit den richtigen Grundlagen kannst du deinen Lernprozess optimieren und stressfrei durchstarten.

Unsere 10 Tipps für effektives Lernen

Effektives Lernen beginnt mit der richtigen Einstellung und einem klaren Ziel vor Augen. Warum hast du dich für dein Studium entschieden? Vielleicht hattest du anfangs eine Vision für deine Zukunft, die im Stress des Alltags verloren gegangen ist. Nimm dir einen Moment, um dich an dein Warum zu erinnern – an das Ziel, das dich motiviert hat, überhaupt anzufangen.

Mit einem klaren Fokus lernst du nicht nur effizienter, sondern auch mit mehr Freude. Und genau das möchten wir dir mit unseren 10 praktischen Tipps ermöglichen.

1. Finde den richtigen Lernort

Der richtige Lernort kann einen großen Unterschied machen, wenn es darum geht, effektiv zu lernen. Lernst du lieber alleine oder kannst du dir die Inhalte besser merken, wenn du sie gemeinsam mit anderen Studierenden durchgehst? Vielleicht findest du in der Bibliothek deine Ruhe oder fühlst dich zuhause am Schreibtisch am wohlsten. Für manche ist auch das Kaffeehaus ums Eck der perfekte Ort, um konzentriert zu arbeiten.

Finde früh heraus, wo du dich konzentrieren kannst und was dich ablenkt. Eine passende Umgebung schafft nicht nur eine optimale Lernatmosphäre, sondern hilft dir auch, deine Zeit produktiv zu nutzen.

STUWO Tipp: Wenn du gerne in Cafés lernst, haben wir hier die besten Lerncafés in Wien, Linz und Graz für dich zusammengestellt!

2. Nutze deine besten Lernzeiten

Nicht jeder Mensch ist zu jeder Uhrzeit gleich produktiv – und genau hier spielt dein persönlicher Biorhythmus eine entscheidende Rolle. Manche Menschen sind morgens am fokussiertesten und können ihre besten Lernleistungen direkt nach dem Aufstehen abrufen. Andere kommen erst am Abend so richtig in den Lernflow. Wichtig ist, dass du herausfindest, wann deine produktivsten Phasen sind und deine Lernphasen entsprechend planst – in diesen Zeiten kannst du deine Konzentration und Effizienz maximieren.

Denk aber daran: Schlaf ist essenziell! Wenn du ein Nachtmensch bist und gerne spät lernst, ist es umso wichtiger, ausreichend Schlaf einzubauen und am nächsten Morgen nicht direkt wieder durchzustarten.

3. Planung ist die halbe Miete 

Es ist Prüfungsphase und der Tag hat plötzlich zu wenige Stunden? Um dieses Horrorszenario zu vermeiden, ist es empfehlenswert schon früh mit dem Lernen anzufangen oder idealerweise stetig mitzulernen. Gib dir selber genug Zeit, damit dir auch unvorhergesehene Termine keinen Strich durch die Rechnung machen! 

  • Erstelle einen Lernplan: Am besten gleich zu Semesterbeginn. Trage alle Prüfungstermine ein und plane ausreichend Lernzeit davor ein.
  • Setze konkrete Lernziele: Statt einfach nur „Lernen“ einzuplanen, definiere klare Ziele. So bleibst du motiviert und kannst deinen Fortschritt leicht verfolgen.
  • Strukturiere deine Lernzeiten: Nutze feste Zeitblöcke für konzentriertes Lernen und plane Pausen mit ein. So bleibt dein Kopf frisch und aufnahmefähig.
  • Plane Puffer ein: Ein, zwei Puffertage vor der Prüfung helfen dir, bei Überraschungen wie Terminen oder offenen Themen ruhig zu bleiben.

Hier sind noch weitere Tipps für die perfekte Prüfungsvorbereitung!

4. Hör auf zu grübeln

Wenn du beim Lernen auf etwas stößt, das du nicht weißt: Schlage es sofort nach! Anstatt Zeit damit zu verschwenden, angestrengt nach einer Antwort zu suchen, die dir vielleicht gar nicht einfällt, kannst du die Wissenslücke direkt schließen. Grübeln führt außerdem oft dazu, dass du die Antwort am Ende erst recht nicht weißt, weil du anstatt der eigentlichen Information, nur die „Fehlermeldung“ abspeicherst.

Denk außerdem daran: „Ich werde das nie verstehen“, „Das macht alles keinen Sinn“, „Ich bin einfach nicht schlau genug“ – solche Sätze gehören aus deinem Wortschatz gestrichen! Es ist völlig in Ordnung, beim Lernen bei Null anzufangen – schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Statt dich auf das zu konzentrieren, was du nicht kannst, fokussiere dich auf das, was du gerade tust und bereits gelernt hast.

5. Setze auf Abwechslung

Lernen muss nicht monoton sein – im Gegenteil: Abwechslung kann dir helfen, Inhalte besser zu verstehen und länger zu behalten. Hier sind einige Tipps, wie du Vielfalt in deine Lernroutine bringst:

  • Probier verschiedene Methoden aus: Visualisiere Inhalte mit Diagrammen oder Mindmaps, lese und fasse zusammen, diskutiere mit anderen oder sprich dir Stoff laut vor – finde heraus, was dir am meisten liegt.
  • Teile Inhalte in kleine Einheiten: Statt dich stundenlang mit einem Thema zu beschäftigen, wechsle zwischen verschiedenen Stoffgebieten oder Methoden ab. So bleibst du motiviert und frisch.
  • Nutze Szenarien und Beispiele: Theoretisches Wissen bleibt besser hängen, wenn du es mit praktischen Beispielen verknüpfst. Erstelle eigene Szenarien oder denke dir Anwendungsmöglichkeiten aus.
  • Passe Methoden an deine Vorlieben an: Ob Videos, Podcasts oder klassische Notizen – setze auf Tools und Medien, die dir Spaß machen und deine Lernweise unterstützen.

Abwechslung bringt nicht nur neuen Schwung ins Lernen, sondern sorgt auch dafür, dass du den Stoff aus verschiedenen Perspektiven betrachtest und so besser verinnerlichst.

6. Vermeide Multitasking

Beim Lernen gilt: Eine Aufgabe nach der anderen. Multitasking mag produktiv wirken, doch es führt oft dazu, dass keine Aufgabe die volle Aufmerksamkeit bekommt – und der Lernerfolg darunter leidet.

Um dich wirklich zu konzentrieren, beseitige Ablenkungen wie Social Media oder Apps. Aus einem „kurz checken“ wird schnell ein tiefer Tauchgang in TikTok, und die Lernzeit ist dahin. Schalte dein Handy am besten auf Flugmodus und widme dich erst in den Pausen wieder neuen Posts oder Likes.

Zusätzlich können auch Konzentrationsübungen wie Atemtechniken oder kurze Meditationen helfen, deinen Fokus zu schärfen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass du ungestörte Lerneinheiten planst, in denen du ohne Unterbrechungen arbeitest – so erreichst du maximalen Lernerfolg und hast anschließend Zeit für andere Dinge.

7. Arbeite mit Probe-Tests und Altfragen

Probe-Tests und Altfragen sind ein wertvolles Werkzeug, um dich optimal auf Prüfungen vorzubereiten. Manche Professoren und Professorinnen stellen Probe-Tests zur Verfügung, die du unbedingt nutzen solltest. So kannst du dich mit dem Prüfungsmodus vertraut machen und ein Gefühl für das Format entwickeln. 

Bei vielen Studiengängen gibt es auch Online-Plattformen, auf denen sich Studenten und Studentinnen über Prüfungsfragen austauschen. Höchstwahrscheinlich wirst du dort nicht die Fragen und Antworten für deine Prüfung finden, aber du bekommst eine gute Vorstellung davon, welche Themen häufig gefragt werden.

Außerdem ist es hilfreich, regelmäßig Selbsttests zu machen. Bearbeite Altfragen oder Übungsaufgaben aus vergangenen Prüfungen, um deinen Wissensstand zu überprüfen. Dabei kannst du gezielt Schwächen und Wissenslücken erkennen und diese rechtzeitig ausgleichen.

8. Gönn dir aktive Lernpausen

Es ist wichtig, auch daran zu denken, dass der Mensch und vor allem sein Kopf Pausen braucht! Sei es zum „Kopf-frei-kriegen“, zum Festigen des bereits Gelernten oder einfach um in der Prüfungszeit nicht durchzudrehen. 

Nach 25 bis 45 Minuten konzentrierten Lernens solltest du eine kurze Pause einlegen, nach zwei Stunden etwa 20 Minuten. Wenn du vier Stunden am Stück gelernt hast, gönn dir eine längere Auszeit von ein bis zwei Stunden, um vollständig zu regenerieren.

Nutze deine Pausen aktiv: Mach einen Spaziergang, treibe Sport, erledige alltägliche Dinge wie Kochen oder Einkaufen oder verabrede dich mit einer Freundin oder einem Freund auf einen Kaffee. Auch Entspannungsübungen wie Meditation oder Atemtechniken können helfen, den Geist zu beruhigen und den Kopf freizubekommen. – Hier findest du ein paar Tipps dazu.

Pausen sind nicht nur wichtig für deine Leistungsfähigkeit, sondern haben auch eine positive Wirkung auf deine sozialen Kontakte und dein allgemeines Wohlbefinden. In deinen lernfreien Zeiten achte darauf, deinen Körper mit Brainfood zu stärken – gesunde Ernährung unterstützt deine Konzentration und dein Wohlbefinden. 

Hier sind weitere Tipps, wie du deine Lernpausen sinnvoll planst!

9. Beweg dich regelmäßig

Stundenlanges Sitzen, starrer Blick auf den Bildschirm oder in die Skripten – das ist nicht nur anstrengend für die Augen, sondern belastet auch deinen Körper. Verspannungen und Erschöpfung nach langen Lerneinheiten hast du sicher schon selbst erlebt. Dabei kann regelmäßige Bewegung wahre Wunder bewirken!

Körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und steigert so deine Konzentration und Lernfähigkeit. Schon kurze Bewegungspausen von 5–10 Minuten zwischen deinen Lerneinheiten können dir helfen, frischer und fokussierter weiterzumachen.

Ob ein Spaziergang an der frischen Luft, eine Yoga-Session als Ausgleich zum langen Sitzen oder ein intensives Training im Fitnessstudio – finde eine Aktivität, die dir Spaß macht und deinen Kopf frei bekommt. Und warum nicht Sport als Belohnung nach dem Lernen einplanen? So kannst du motiviert und mit einem positiven Gefühl in deinen Alltag starten.

Zusatztipp: Vor allem beim Auswendiglernen kann es helfen, sich zu bewegen. Also falls sich deine Mitbewohner und MitbewohnerInnen wundern, warum du seit Tagen kreuz und quer durch die Wohnung läufst, sag ihnen einfach „it is for science!“

10. Finde die richtige Lernmethode

Lernen ist kein „one-size-fits-all“-Programm. Es gibt verschiedene Arten von Lerntypen und damit einhergehend auch verschiedene Arten zu lernen. Bevor du also beginnst dir deine Lernunterlagen 20-mal durchzulesen, solltest du herausfinden, wie du am besten lernst.

Merkst du dir neue Inhalte am schnellsten, wenn sie dir erzählt werden? Musst du in einem Video sehen, wie etwas funktioniert oder hilft es dir, neue Fakten anderen weiterzuerzählen, um sie dir zu einzuprägen?

Die häufigsten Lerntypen sind:

  • Auditiv: Frontalunterricht stört dich nicht, denn du lernst am besten beim Zuhören!
  • Visuell: „The simple club“ ist dein Lieblings-YouTube-Channel, weil mithilfe von kurzen Videos schwere Sachverhalte erklärt werden? Du lernst am besten beim Sehen, Lesen oder Anschauen von Filmen!
  • Motorisch: Anleitungen, Erzählungen und abstrakte Ideen sind nichts für dich? Du lernst am besten, wenn du anpackst und etwas selber probieren kannst, um zu verstehen, wie es richtig geht.
  • Dialogisch: Du lernst am besten im Austausch mit anderen! Dir helfen Diskussionen, Lerngruppen oder das Erklären von Inhalten das Gelernte zu verarbeiten und besser zu verstehen. 

Weitere effektive Lernmethoden für erfolgreiches Lernen

Effektiv zu lernen bedeutet nicht nur, Zeit mit den richtigen Techniken zu nutzen, sondern auch den Lernprozess aktiv und abwechslungsreich zu gestalten und anzupassen. Hier sind einige bewährte Methoden, die dir helfen, dein Wissen zu festigen und langfristig zu behalten:

1. Besseres Verständnis

  • Feynman-Methode: Erkläre das Gelernte so einfach, dass es selbst ein Laie verstehen würde. Indem du schwierige Inhalte in eigenen Worten formulierst, deckst du Wissenslücken auf und kannst sie gezielt schließen.
  • Sofortige Rückblicke: Nimm dir am Ende jeder Lerneinheit ein paar Minuten Zeit, um die wichtigsten Punkte zusammenzufassen. Das hilft dir, das Gelernte zu verankern und später leichter darauf zurückzugreifen.

2. Nachhaltiges Lernen

  • Spacing-Effekt: Plane dein Lernen so, dass du Inhalte über einen längeren Zeitraum immer wieder wiederholst.
  • Interleaving: Statt dich stundenlang auf ein Thema zu konzentrieren, wechsle regelmäßig zwischen verschiedenen Themen.

3. Selbstkontrolle

  • Active Recall: Teste dich selbst, ohne auf deine Unterlagen zu schauen. Fragen beantworten oder dir selbst Inhalte laut vortragen, trainiert dein Gedächtnis und sorgt dafür, dass du das Gelernte wirklich beherrschst.
  • Pomodoro-Technik: Lerne in konzentrierten Intervallen mit kurzen Pausen dazwischen – effektiv und motivierend.

4. Gemeinschaftliches Lernen

  • Lerngruppen: Der Austausch mit anderen kann neue Perspektiven eröffnen und helfen, dein Wissen zu vertiefen.
  • Tutorien: Ergänzende Angebote der Uni, die dir helfen, schwierige Inhalte zu verstehen. Eine Teilnahme bringt oft wertvolle Tipps!

Fazit: So wirst du zum effektiven Lerner

Effektiv zu lernen bedeutet, deine Stärken zu nutzen, eine klare Struktur zu schaffen und mit einer positiven Einstellung an die Sache heranzugehen. Finde die für dich passende Umgebung, nutze deine produktivsten Zeiten und setze auf die Methoden, die für dich am besten funktionieren. Außerdem helfen dir Abwechslung, regelmäßige Bewegung und aktive Pausen dabei, fokussiert zu bleiben und Stress abzubauen.

Sollte dir zusätzlich noch die Prüfungsangst zu schaffen machen, haben wir hier noch weitere Tipps für dich! Wir wünschen dir viel Erfolg beim effektiven Lernen!

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Gerne helfen wir dir weiter!