FOMO Tipps für Studierende: So überwindest du die Angst, etwas zu verpassen

Verfasst von: Helene Ausserwöger, 17.07.2025

Du scrollst durch Instagram oder TikTok und ein Post nach dem anderen zeigt Urlaube, Festivals, Partynächte, oder irgendwelche anderen Abenteuer. Und du? Sitzt vielleicht gerade im Pyjama auf dem Sofa, ohne Plan und mit dem Gefühl nichts zu tun und die ganze Zeit außen vor zu sein. 

Dieses nagende Unwohlsein, nicht dabei zu sein und etwas zu verpassen, nennt sich FOMO (“fear of missing out”). Vor allem in sozialen Medien, wo das Leben der anderen oft spannender wirkt, kann FOMO richtig belastend sein. Doch keine Sorge, du bist nicht allein mit diesem Gefühl, und es gibt Wege, damit umzugehen. In diesem Beitrag zeigen wir dir praktische Tipps, wie du FOMO, also die Angst etwas zu verpassen, am besten überwindest.

Inhaltsverzeichnis:

Was ist FOMO?

FOMO steht für „Fear Of Missing Out“, also die Angst, etwas zu verpassen. Gemeint ist damit das unangenehme Gefühl, bei wichtigen, lustigen, geselligen oder spannenden Ereignissen nicht dabei zu sein, während andere scheinbar genau diese Erfahrungen machen. Diese Angst gibt es in unserer Gesellschaft immer schon, hat aber vor allem durch die Verbreitung von Social Media mittlerweile weltweit an Bedeutung gewonnen. Dort sieht man immer nur Highlights, aber kaum etwas von den langweiligen oder schweren Zeiten.

Besonders unter Studierenden ist FOMO oft groß. Kein Wunder, denn das Studium ist eine Lebensphase voller Möglichkeiten – neue Freundschaften, Partys, Reisen, Praktika, Networking-Events und vieles mehr. Wenn dann der Eindruck entsteht, andere würden all diese Dinge gleichzeitig erleben und ausnutzen, kann schnell das Gefühl aufkommen, nicht genug zu tun oder etwas zu verpassen. Auch akademische Erfolge im Umfeld können das Gefühl verstärken, nicht mithalten zu können. Beispielsweise wenn Kommiliton:innen scheinbar mühelos gute Noten schreiben oder früh praktische Erfahrungen sammeln.

Wie erkenne ich FOMO? Anzeichen & Auslöser im Studium

Bei FOMO geht es nicht nur darum, ein Event zu verpassen, sondern um den inneren Druck, ständig verfügbar zu sein, dabei zu sein, nichts zu versäumen. Dahinter steckt oft die Angst, nicht genug zu erleben, nicht besonders genug zu sein oder einfach nicht mithalten zu können. Die typischen Anzeichen, dass du diesem Phänomen verfallen bist, sind zum Beispiel:

  • Ständiges Checken von Social Media: Du schaust ständig nach, was andere posten.Nicht aus Interesse, sondern aus dem Gefühl heraus, den Anschluss zu verlieren.
  • Innere Unruhe & Konzentrationsprobleme: Du bist gedanklich oft woanders, grübelst darüber nach, was du gerade verpassen könntest.
  • Vergleichen mit anderen: Statt auf dich selbst zu schauen, vergleichst du dich ständig mit dem (meist geschönten) Leben anderer.
  • Neid & Frustration: Du fühlst dich schlecht, wenn andere scheinbar mehr Spaß haben oder erfolgreicher sind, obwohl du weißt, dass nur die Highlights gepostet werden.
  • Dauerhafte Erreichbarkeit: Du bist immer online, aus Angst, etwas Wichtiges zu verpassen oder nicht schnell genug auf Einladungen, Nachrichten oder Trends zu reagieren
  • Zwang zur Selbstdarstellung: Du hast das Gefühl, etwas „Cooles“ erleben zu müssen, nur damit du auch etwas posten kannst. Vielleicht inszenierst du sogar Aktivitäten oder erfindest Dinge, um mithalten zu können

Um selbst einzuschätzen, ob du gerade anfängst in FOMO zu rutschen, sei ehrlich zu dir selbst und stelle dir ein paar Fragen:

  • Fühlt sich mein Alltag für mich gut an, unabhängig davon, was andere tun?
  • Bin ich mit dem, was ich tue, zufrieden, oder brauche ich Veränderung?
  • Lebe ich mein Leben so, wie ich es möchte, nicht, wie es von außen erwartet wird?

FOMO regt auch dazu an, dich mit wichtigen Fragen in deinem Leben zu beschäftigen und wenn du dir über die Antworten bewusst bist, dann ist das schon ein erster Schritt in die richtige Richtung!

6 Tipps, die Angst, etwas zu verpassen, zu überwinden

FOMO lässt sich nicht von heute auf morgen abschalten, aber du kannst lernen, bewusster damit umzugehen. Kleine Veränderungen im Alltag helfen oft schon, die ständige Unruhe und das Vergleichen mit anderen zu reduzieren. Hier findest du sechs Wege, die dir dabei helfen können, FOMO zu überwinden:

Social Media bewusst nutzen

Stundenlang auf Instagram & Co. zu scrollen, kann zwar unterhaltsam sein, führt aber oft dazu, dass du dich mit anderen vergleichst und dich danach schlechter fühlst. Natürlich darfst du Social Media nutzen, aber setze dir bewusst Zeitlimits – viele Smartphones bieten dafür praktische Funktionen. Schalte auch hin und wieder deine Benachrichtigungen aus und nimm dir bewusst eine Social Media Pause. So wirst du nicht ständig daran erinnert, dass es gerade etwas zu verpassen gibt. Das nimmt den Druck raus und gibt dir mehr Kontrolle über deine Aufmerksamkeit.

Echte Verbindungen pflegen: Qualitätszeit mit Freunden ohne digitale Ablenkung.

FOMO entsteht oft, weil wir das Gefühl haben, anderen nahe zu sein, obwohl wir eigentlich nur ihre Highlights auf dem Bildschirm sehen. Was wirklich hilft, sind echte, persönliche Begegnungen. Verbringe bewusst Zeit mit Freund*innen, ohne ständig aufs Handy zu schauen. Gemeinschaftsleben im Wohnheim kann zum Beispiel helfen, sich weniger ausgeschlossen zu fühlen. Solche Momente tun gut und geben dir das, was kein Post ersetzen kann.

Wie wäre es mit einem Spieleabend mit Freunden, um einfach Spaß zu haben und eine Pause von den sozialen Medien einzulegen! ©Adobe Stock
Wie wäre es mit einem Spieleabend mit Freunden, um einfach Spaß zu haben und eine Pause von den sozialen Medien einzulegen! ©Adobe Stock
Versuche hin und wieder in dich zu kehren und dich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren! ©Adobe Stock

Achtsamkeit üben: Meditation, Journaling, Yoga.

Achtsamkeit hilft dir, im Moment zu leben und dich wieder auf dich zu konzentrieren, statt ständig auf das Leben anderer. Schon wenige Minuten Meditation, ein Spaziergang oder bewusstes Atmen können einen Unterschied machen. Auch Journaling ist hilfreich, vor allem, wenn du täglich positive Erlebnisse aufschreibst und Dankbarkeit praktizierst. Noch mehr Infos, wie du mehr Achtsamkeit in deinen Alltag bringst, findest du hier!

Prioritäten setzen: Klarheit über persönliche Ziele und Werte.

Wenn du weißt, was dir wirklich wichtig ist, fällt es leichter, Nein zu sagen. Vor allem zu Dingen, die nur gut aussehen, aber nicht deinen Interessen entsprechen oder dich in deinen Zielen nicht weiterbringen. In der Uni kann dir zum Beispiel eine strukturierte Lernplanung helfen, Prioritäten zu setzen und FOMO zu vermeiden. Hier erfährst du, wie du deine Lernmethoden optimieren kannst.

Selbstwert stärken: Sich selbst unabhängig von äußeren Bestätigungen schätzen.

Likes, Kommentare und Follower sagen nichts über deinen Wert aus. Um FOMO zu überwinden, ist es wichtig, deinen Selbstwert nicht von der Meinung anderer abhängig zu machen. Erinnere dich regelmäßig daran, was du kannst, was dich ausmacht und was du bereits erreicht hast, ohne dich mit anderen zu vergleichen. Je stärker dein Selbstwert  ist, desto weniger brauchst du äußere Bestätigung.

Freizeit bewusst gestalten: Aktivitäten wählen, die wirklich Freude bereiten.

Anstatt alles nachzumachen, nur weil es von außen cool aussieht, frag dich lieber, was dir wirklich Freude bereitet. Nutze deine freie Zeit nicht nur, um beschäftigt zu sein, sondern um Dinge zu tun, die dich erfüllen und entspannen. Wenn du nach Inspiration suchst, wie du deine Freizeit sinnvoll gestalten kannst, findest du hier kreative Ideen für neue Hobbys.

Von FOMO zu JOMO: Wie du die „Joy of Missing Out“ im Studium findest

JOMO ist das positive Gegenstück zu FOMO und steht für „Joy of Missing Out“ – also die Freude daran, bewusst Dinge zu verpassen und sich stattdessen nur auf das eigene Leben zu fokussieren.

Im Studium kann JOMO dir helfen, entspannter mit dem Überfluss an Informationen auf Social Media umzugehen. Wenn du Offline-Zeiten bewusst nutzt, kannst du Aktivitäten viel intensiver erleben, dich besser konzentrieren und deine Energie auf das richten, was dir wirklich wichtig ist. Die bewusste Ignoranz, was im Leben anderer gerade so vorgeht, schenkt dir Ruhe, Gelassenheit und oft auch mehr Lebensfreude.

Fazit: Du musst nicht überall dabei sein, um nichts zu verpassen

FOMO ist ein weit verbreitetes Gefühl. Besonders während des Studiums, wo scheinbar jeder rund um die Uhr etwas Spannendes erlebt. Aber die Wahrheit ist, du verpasst viel weniger, als du denkst. Es kommt nicht darauf an, überall dabei zu sein, sondern auf das, was dir persönlich guttut. Zwischen Lernen, Freizeit und Social Media ist es wichtig, die Balance zu finden und vor allem ehrlich zu dir selbst zu sein.

Wenn du beginnst, deine Gewohnheiten zu reflektieren, deine Social-Media-Nutzung bewusster zu gestalten und dich auf das konzentrierst, was dir Freude bereitet, kannst du Schritt für Schritt von FOMO zu JOMO wechseln. Und denk dran: Es ist völlig okay, auch mal einfach auf der Couch zu liegen und nichts zu tun. Oft verpasst man genau gar nichts.

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