Wie kann man schnell was auswendig lernen? Voraussetzungen, Methoden & 10 Tipps

Verfasst von: Kerstin Lakits, 26.05.2022

Die nächste Prüfungsphase steht an und der Stapel an prüfungsrelevanten Unterlagen bringt dich zum Verzweifeln. Keine Sorge, wir zeigen dir heute, wie du schnell und einfach deinen Lernstoff auswendig lernen kannst. Passend für jeden Lerntyp haben wir verschiedene Lernmethoden und die besten Tipps, damit auch alles hängen bleibt!

Die perfekten Voraussetzungen

  • Umgebung: Je nach deinen Präferenzen solltest du dir die passende Lernumgebung schaffen. In der Bibliothek, Universität oder lieber im eigenen (STUWO) Apartment? Probiere einfach aus, an welchem Ort du lange, konzentriert und ungestört lernen kannst.
  • Bewegung: Nicht nur dein Gehirn, sondern auch dein Körper braucht Training. Daher solltest du intensive Lerneinheiten mit ein bisschen Bewegung, idealerweise an der frischen Luft, ausgleichen. Hier sind die besten Übungen für Zuhause!
  • Gesunde Ernährung: Wusstest du, dass du deine Gehirnleistung durch die richtige Ernährung verbessern kannst? Mit sogenannten „Brain Foods“ steigerst du deine Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit.
  • Ablenkungen: Jede Ablenkung zieht dein Gehirn aus dem Lernmodus, was fürs Auswendiglernen suboptimal ist. Schalte ablenkende Geräte und Funktionen aus und entferne alles, was dich ablenkt, aus deiner Lernumgebung.

Methoden

  • Loci-Methode: Aufgrund ihrer einfachen Anwendung erfreut sich die Loci-Methode großer Beliebtheit. Du stellst dir einfach einen realen oder fiktiven Ort vor, den du gut kennst. Zum Beispiel dein Zimmer im Studentenwohnheim oder den Weg zur Universität. Dann verbindest du eine Information mit einem „Gegenstand“, den du an deinem fiktiven Ort ablegst. Wenn du den Ort dann im Kopf durchgehst und den Gegenstand siehst, erinnerst du dich an die verknüpfte Information.
  • Karteikarten: Ein Klassiker und besonders gut fürs Vokabellernen sind Karteikarten. Dabei schreibst du entweder eine Frage oder ein Vokabel auf die Vorderseite und die Antwort oder die Übersetzung auf die Rückseite. Dann gehst du deine Karteikarten immer wieder durch, bis du alle Begriffe weißt bzw. alle Fragen beantworten kannst.
  • Alphabet-Methode: Bei der Alphabet-Methode kreierst du aus den Anfangsbuchstaben von Schlüsselwörtern ein Akronym, also ein Wort, das aus den Anfangsbuchstaben anderer Wörter besteht. Dadurch kannst du deinem Gedächtnis eine Starthilfe geben und vergisst kein Element. Dies funktioniert besonders gut bei Aufzählungen.
  • Eselsbrücken: Jeder kennt die gute alte Eselsbrücke. Mit einem kurzen Satz, der sich am besten auch reimt, schaffst du deinem Gehirn eine schnelle Erinnerungsstütze. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Elisabeth aus dem STUWO Krems: Wenn ich Fakten oder Formeln auswendig lerne, denke ich mich mir eine lustige Geschichte aus. Dadurch merke ich mir die Infos viel einfacher. Zum Beispiel habe ich für die Prozentformel folgende Geschichte erfunden: Ein Pinguin (p) ist außer (A) sich und dadurch gluckst (G) er 100-mal. Das ergibt die Formel: Prozent = Anteil durch Grundwert mal Hundert. So vergesse ich die Formel nie wieder.

Die 10 besten Tipps: Einfach & schnell auswendig lernen

  • 1. Zusammenfassen: Wenn du deine Lerninhalte zusammenfasst, erhältst du eine gute Übersicht und bringst Struktur in deine Unterlagen. Gleichzeitig speichert dein Gehirn die aufgeschriebenen Inhalte.
  • 2. Strukturierte Lerninhalte: Wenn du keine Ahnung hast, worum es in deinen Unterlagen geht, kannst du dir auch nichts merken. Daher sollte der erste Schritt sein, dass du die Lerninhalte strukturiert und logisch zusammenträgst.
  • 3. Prioritäten setzen: Nicht alles, was in den Vorlesungsunterlagen steht, ist auch prüfungsrelevant. Gehe deine Mitschrift durch und suche dir jene Teile, die für die Prüfung wichtig sind heraus. Orientiere dich dabei an alten Prüfungen und der Pflichtlektüre.
  • 4. Alle Sinne: Studien haben gezeigt, dass sich das Gehirn Inhalte schneller und besser merken kann, wenn mehrere Sinne involviert sind. Daher solltest du deine Unterlagen nicht nur durchlesen. Lies deine Texte laut vor, höre dir eine Aufnahme über dieses Thema an und schreibe die wichtigsten Punkte auf.
  • 5. Wiederholungen: Je mehr Wiederholungen, desto besser merkt sich dein Gehirn den Lernstoff. Am besten nutzt du die sogenannte „tote“ Zeit, um die Inhalte nochmal zu wiederholen. Beispielsweise während du auf die Straßenbahn wartest, den Geschirrspüler ausräumst oder beim Arzt im Wartezimmer sitzt.
  • 6. Lerntyp: Bist du eher visuell, auditiv oder haptisch veranlagt? Lernst du am besten morgens oder abends? Dein persönlicher Lerntyp ist wichtig für deinen idealen Lernplan.
  • 7. Visualisierung: Gerade bei abstrakten Themen kann es schwierig sein, eine gedankliche Landkarte der Informationen und Zusammenhänge zu erstellen. Deshalb ist es für das Gehirn hilfreich eine Visualisierung des Lernstoffs vor Augen zu haben. Gestalte Poster, Mindmaps, Tabellen, Grafiken, etc.
  • 8. Erklären: Versuche deine Lerninhalte einer anderen Person, zum Beispiel einem STUWO Mitbewohner, zu erklären. Dadurch merkst du dir Informationen und Zusammenhänge schneller.
  • 9. Lernapps: Es gibt unzählige Apps, die dich beim Auswendiglernen unterstützen können – von digitalen Karteikarten (z.B. Quizlet) über Plattformen mit diversen Mitschriften, Skripten und Altfragen (z.B. StudySmarter) bis hin zu klassischen Vokabeltrainern (z.B. pons).
  • 10. Vor dem Schlafengehen lernen: Forscher vermuten, dass die Bildung des Langzeitgedächtnisses überwiegend im Schlaf passiert. Mach dir dies zu Nutze und lies dir wichtige Inhalte vor dem Einschlafen nochmal durch.

FAQs

Wie viel kann man an einem Tag auswendig lernen?

Das hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Als Faustregel gilt: maximal sechs Stunden Lernzeit am Tag. Wie viel du in dieser Zeit lernen kannst, hängt von der richtigen Technik und den idealen Voraussetzungen ab. Sieh dir dafür gerne auch unsere Blogs über effektives Lernen, richtige Lernpausen und die Pomodoro-Technik an!

Wie kann man extrem schnell lernen?

Zusätzlich zu den oben genannten Tipps und Methoden kannst du auch dein Speed Reading trainieren, dir einen Lernplan erstellen, während des Semester mitlernen und mit einer To-Do-Liste arbeiten.

Wie oft muss man etwas lesen, bis man es auswendig kann?

Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Ein Schätzwert ist, dass der Lernstoff sechs Mal wiederholt werden muss, bis er erfolgreich im Gedächtnis abgespeichert werden kann. Nimm dir also genug Zeit zum Lernen.

Finde heraus, welche Methode am besten zu dir passt und versuche die Tipps anzuwenden. Du wirst überrascht sein, wie schnell du deine Studieninhalte auswendig lernen und was du dir alles merken kannst. Wir wünschen dir viel Erfolg!

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