Lernen mit Karteikarten: Effektive Lerntechnik für Studenten

Verfasst von: Christina Pichler, 09.06.2022

Für deine nächste Prüfung möchtest du mit Karteikarten lernen? Super, denn diese Methode ist ideal fürs Auswendiglernen und als Prüfungsvorbereitung. Mit diesem Blog beantworten wir die Frage: „Wie kann man am besten mit Karteikarten lernen?“. Damit du effektiv und schnell lernen kannst, haben wir hier eine Übersicht und ein paar Tipps für dich.

Arten & Eigenschaften

Karteikarte ist nicht gleich Karteikarte. Es gibt unzählige Formen und Arten, da sind auch für dich die richtigen dabei, um sie so zu gestalten, wie sie deine Lerninhalte am besten unterstützen.

  • Format: A5, A6, A7, etc.
  • Farbe: weiß, gelb, pink, blau, grün, etc.
  • Aufdruck: glatt, liniert, kariert, etc.

Natürlich kannst du deine Karteikarten auch komplett selber machen. Schnapp dir dafür Karton oder Papier, das du zuhause rumliegen hast, und schneide es auf dein gewünschtes Format zu. Diese Variante ist nicht nur super billig, sondern auch individuell.

Vorteile & Einsatzbereiche

Mit Karteikarten zu lernen ist oft als altmodisch oder langweilig verschrien, aber dem ist nicht so. Ganz im Gegenteil: Karteikarten haben viele Vorteile!

  • Doppelter Lerneffekt: Du kannst dir die Lerninhalte viel besser einprägen, da du zuerst alle Inhalte händisch aufschreiben musst und dann den Stoff immer wieder durchgehst und lernst.
  • Langzeitgedächtnis: Mit Karteikarten zu lernen ist besonders gut, um die Lerninhalte im Langzeitgedächtnis abzuspeichern, da du die Informationen unzählige Male wiederholst.
  • Praktisch: Karteikarten sind super praktisch, da du dafür wenig Material brauchst und sie jederzeit und überall durchgehen kannst.
  • Simpel und wirksam: Diese Lernmethode ist sehr simpel, denn du brauchst nur Karten und einen Stift. Und trotzdem ist sie sehr wirksam.
  • Prüfungssimulation: Gerade, wenn du im Frage-Antwort-Modus lernst, ist das eine tolle Prüfungssimulation, die dich auf die stressige Situation vorbereitet. Dadurch kann dein Gehirn bei der echten Prüfung schneller auf die gespeicherten Informationen zugreifen.
  • Konzentration & Fokus: Da du die Lerninhalte aussortieren und zusammenfassen musst, reduzierst du den Lernstoff und fokussierst dich auf das Wesentliche.
  • Freie Gestaltungsmöglichkeiten: Deiner Kreativität sind bei der Erstellung der Karteikarten keine Grenzen gesetzt. Du kannst deine Karteikarten genau auf deine Lerninhalte anpassen.

Ganz egal, was du studierst und welches Fach du lernen musst, diese Lerntechnik passt auch für dich. Beispielsweise bieten sich Karteikarten fürs Lernen von Vokabeln in Fremdsprachen, geschichtlichen Ereignissen und Formeln in Physik, Mathematik und Chemie an.

Karteikarten sind mitunter deswegen so universell einsetzbar, weil du alle möglichen Formate verwenden kannst. Angefangen bei simplen Vokabeln + Übersetzung über Frage-Antwort-Karten (z.B. Multiple Choice Fragen, offene Fragen) bis hin zu Diagrammen, Formeln und Grafiken.

Die 5 besten Tipps

  1. Visuell gestalten: Je ansprechender deine Karteikarten aussehen, desto besser kann sich dein Gehirn die Inhalte einprägen. Nutze dabei alle Möglichkeiten, die dir zur Verfügung stehen: bunt markieren, unterstreichen, nummerieren, Bilder, Illustrationen und konkrete Beispiele!
  2. Nach Themenbereichen: Am besten strukturierst du deinen Lernstoff und deine Karteikarten nach Themenbereichen. Wie groß und umfangreich du diese Bereiche definierst, hängt von deinen Präferenzen ab. Bei Vokabeln kannst du beispielsweise Wortfelder erstellen (z.B. alle Vokabeln rund um die Familie als ein Bereich). STUWO Tipp: In den meisten Skripten und Unterlagen werden dir Themen abgegrenzt beigebracht. Orientiere dich an dieser Einteilung.
  3. Weniger ist mehr: Deine Karteikarten sollten nicht so überladen sein, dass du nicht mehr alles lesen oder aufnehmen kannst. Wichtig sind vor allem essenzielle Fakten, Daten und Schlüsselwörter. Ganze Sätze sind in den meisten Fällen eher kontraproduktiv.
  4. Abfragen: Es ist super, wenn du deine Karteikarten regelmäßig durchgehst. Noch besser ist es, wenn du dich von Freunden und Freundinnen oder (STUWO) Mitbewohnern und Mitbewohnerinnen abfragen lässt. Hier findest du zusätzliche Tipps für effektives Lernen!
  5. Beide Richtungen: Für dein Gehirn und dein Gedächtnis ist es besser, wenn du in beide Richtungen arbeitest. Stell dir die Frage und suche nach der Antwort. Dann liest du dir die Antwort durch und überlegst, wie die Frage lauten könnte und wie die Antwort mit dem Lernstoff zusammenhängt bzw. zu welchem Überthema es gehört. Das hält dein Gehirn auf Trapp und sorgt dafür, dass du die Lerninhalte richtig verstehst und in Beziehung zueinander setzen kannst.

Weitere Hilfestellungen

Neben unseren 5 Top-Tipps gibt es noch ein paar andere Aspekte zu beachten. Wichtig ist, dass deine Karteikarten übersichtlich gestaltet sind.

Außerdem kann ein Karteikasten hilfreich sein, denn dort kannst du deine Karteikarten entweder nach Themenbereichen oder Wissenskategorien ordnen. Zum Beispiel kannst du drei Kategorien erstellen:

  • „kann ich noch nicht“
  • „halbwegs gut“
  • „beherrsche ich“

Einen Karteikasten kannst du entweder kaufen oder selbstmachen (z.B. aus einem Schuhkarton). Achte auf jeden Fall darauf, dass du genug Trennwände hast.

Damit du auch alle Lerninhalte gut beherrschst, kannst du auch den Leitner-Algorithmus verwenden. Dabei hast du fünf Gruppen.

  • Alle Karten fangen in Gruppe 1 an, sobald du eine Karte weißt, darf sie in Gruppe 2. Alle anderen werden wiederholt, bis alle in Gruppe 2 liegen.
  • Dann wiederholst du alle in Gruppe 2, die bei richtiger Antwort in Gruppe 3 dürfen und bei falscher Antwort zurück in Gruppe 1 müssen.
  • Diesen Prozess wiederholst du, bis alle Karten in Gruppe 5 sind.

Wichtig ist auch, dass du Lernpausen zwischen den Wiederholungen machst!

Wenn du findest, dass Karteikarten out sind, solltest du einmal eine der unzähligen Apps verwenden. Einige nützliche, kostenlose Apps sind StudySmarter, Quizlet und Repetico. Bei allen drei Apps kannst du die Karteikarten visuell bearbeiten (Schriftfarbe, Fettdruck, Markieren) und Bilder hinzufügen. Außerdem siehst du deinen Lernfortschritt und bekommst alle falsch beantworteten Karteikarten solange, bis du sie beantworten kannst.

In unserem Blog „Auswendig Lernen“ haben wir noch viel mehr Tipps, damit du effektiv und schnell alle Lerninhalte auswendig weißt.

FAQs

Wie viele Karteikarten kann man an einem Tag lernen?

Das hängt ganz davon ab, was du mit deinen Karteikarten lernst. Generell gilt: Je komplexer die Inhalte, desto weniger Karteikarten solltest du auf einmal lernen. Außerdem solltest du mit einem kleinen Grundstock an Karteikarten anfangen und dann täglich neue Karteikarten dazugeben. Zum Beispiel hast du 20 Karteikarten, die du täglich wiederholst. Dann kannst du pro Tag ca. 5 Karten hinzufügen und mitlernen.

Wie kann man eine Karteikarte machen?

Entweder du kaufst Karteikarten im Papierfachgeschäft oder nimmst Papier oder Karton, das du bereits zuhause hast, und schneidest es zu. Format und Farbe sind dir überlassen. Nutze visuelle Reize, um deinen Gehirn eine Gedächtnisstütze zu bauen: bunt markieren, unterstreichen, etc.

Wie oft muss man Karteikarten wiederholen?

Ein Schätzwert sind sechs Wiederholungen, jedoch kommt es weniger auf die Anzahl als viel mehr auf die Lernintervalle zwischen den Wiederholungen an. Wiederhole deine Karteikarten 20 Minuten nach dem ersten Lernen, dann nach 24 und 48 Stunden und schließlich nach 10, 30 und 60 Tagen. Dann sind die Lerninhalte fest in deinem Langezeitgedächtnis verankert.

Karteikarten sind praktisch, simpel und effektiv. Also ideal für die nächste Prüfungsphase. Mit diesen Tipps bist du bestens ausgestattet, um super schnell und viel auswendig zu lernen. Du suchst noch nach der richtigen Musik zum Lernen oder möchtest die Pomodoro-Technik mit Karteikarten verbinden? Dann wirst du in unserem Blog fündig.

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