Prokrastination: Die besten Tipps gegen Aufschieberitis

Verfasst von: Nena Aichholzer, 29.10.2020

Die Küche ist geputzt, der Kleiderschrank ausgemistet, das Bücherregal endlich nach Farben sortiert, aber deine Lernunterlagen liegen immer noch unberührt am Schreibtisch?

Prokrastination – per Definition das Verschieben oder Aufschieben von anstehenden Tätigkeiten – ist allen Studierenden bereits das ein oder andere Mal passiert. Um genau das und den damit verbundenen Stress zu vermeiden, haben wir heute 10 Tipps gegen Prokrastination für dich!

1. Schaffe dir einen fixen Arbeitsplatz

Gerade wenn du von zuhause aus arbeiten oder lernen kannst, gerätst du leicht in Versuchung, dies im Pyjama im Bett und mit einem Snack in der Hand zu erledigen. Dadurch verschwimmen jedoch die Grenzen zwischen Arbeit und Entspannung, was dazu führt, dass du dich nur sehr schwer konzentrieren kannst. Dein Bett und deine Couch sind Orte der Erholung und durch die Macht der Gewohnheit wird das auch deinem Körper signalisiert.

Schaffe dir also ganz bewusst einen Ort, an dem du lernst oder arbeitest, damit du, sobald du diesen betrittst, im „Arbeitsmodus“ bist. Am besten richtest du dir deinen Schreibtisch so ein, dass du dort gut und lange konzentriert arbeiten kannst. Hier findest du Tipps und nützliche Gadgets für einen produktiven Arbeitsplatz zuhause!

2. Die richtige Lerntechnik

Es gibt verschiedene Arten von Lerntypen: Die einen setzen sich in die Bibliothek und lernen sieben Stunden am Stück, andere verwenden lieber Strategien wie zum Beispiel die „Pomodoro-Methode“. Die „Pomodoro-Methode“ ist eine Lernstrategie, bei der man 25 Minuten lang lernt oder arbeitet, gefolgt von fünf Minuten Pause. Dieser Vorgang wird ganze viermal wiederholt. Nach den vier Wiederholungen kommt es zu einer längeren Pause von 25 Minuten. Diese Technik geht auf Francesco Cirillo zurück und soll dich durch die vielen kurzen Einheiten aufmerksamer und aufnahmefähiger machen. Hier findest du einen ganzen Artikel inklusive Anleitung für diese Methode!

STUWO Tipp: Probiere einfach ein paar verschiedene Dinge aus und erkenne, was für dich am besten funktioniert!

3. Arbeite in Hochphasen

Jeder von uns durchläuft an einem Tag verschiedene Phasen. Es gibt Phasen, an denen wir motiviert und voller Tatendrang sind, aber es gibt auch Phasen, an denen es uns beide Augen zudrückt und wir am liebsten ein Mittagsschläfchen in unseren Tagesplan mit aufnehmen würden.

Finde heraus, wann du am produktivsten bist und nutze diese Produktivitätsphasen zu deinem Vorteil. Wir haben dir hier eine durchschnittliche Leistungskurve dargestellt und vielleicht erkennst du dich darin sogar wider!

In diesem Artikel zur Prüfungsvorbereitung findest du mehr Informationen zu Lerntypen und verschiedenen Zeiten!

4. Plane Pausen ein

Was sich zuerst wahrscheinlich kontraproduktiv anhört, ist in Wahrheit essentiell. Pausen sind einerseits wichtig, um Gelerntes zu festigen und geben dir andererseits etwas, worauf du dich ganz einfach freuen kannst. Pausen zu machen ist nichts, wofür man sich schuldig fühlen muss, ganz im Gegenteil. Oft ist es wichtig, den Kopf kurz abzuschalten und einen Schritt weg vom Schreibtisch zu machen, um danach mit neuen Ideen wieder zurück zu kommen. Am besten du nutzt diese Phasen der Regeneration für einen Spaziergang an der frischen Luft oder du gehst in eines unserer Fitnessstudios und powerst dich so richtig aus! Hauptsache dein Kopf wird frei!

Hier zeigen wir dir, wie du effektive und sinnvolle Lernpausen abhalten kannst!

5. Keine Ablenkungen

Schalte den Flugmodus auf deinem Handy ein, sag deinen Mitbewohnern, dass sie dich in den nächsten Stunden nicht stören sollen und lass deinen Fernseher nicht im Hintergrund laufen!

Je weniger Ablenkungen um dich herum sind, desto besser kannst du dich konzentrieren. Wir leben in einer hektischen Welt, in der wir pausenlos von externen Reizen überschüttet werden. Da verliert man schnell mal den Fokus, wenn dauernd Benachrichtigungen aufpoppen oder du einen Podcast hörst, obwohl du dich eigentlich auf die nächste Aufgabe konzentrieren solltest. Schalte also alle unnötigen Benachrichtigungen aus und lege dein Smartphone in ein anderes Zimmer.

Hier findest du Tipps, um achtsamer zu leben und Ablenkungen auszublenden!

6. Fokussiere dich auf dein Endziel

Gerade im Studentenleben kann es oft passieren, dass man vergisst, wieso man jetzt schon wieder die nächste Powerpoint-Präsentation auswendig lernen soll. Auch wenn man mit Lehrveranstaltungen konfrontiert wird, die die eigenen Interessen nicht zu 100% widerspiegeln, kann es oft schwer sein beim Thema zu bleiben. Versuche dir also immer vor Augen zu halten, warum du das alles machst: für den Abschluss, deinen Traumjob oder die Möglichkeit einen Master im Ausland zu machen. Finde dein WARUM!

Ziele setzen sorgt für Motivation, deshalb haben wir hier Tipps um SMARTE Ziele zu setzen!

7. Erledige Unangenehmes zuerst

Wie Mark Twain einst sagte: „Eat a live frog first thing in the morning and nothing worse will happen to you the rest of the day.” Erledige also die Aufgabe, die dir am größten und schwersten erscheint am Morgen, dann schwirrt sie dir nicht mehr im Kopf herum und du kannst dich mit ruhigem Gewissen auf die nächsten Aufgaben konzentrieren. Ein zusätzlicher Bonus: Wenn du bereits morgens eine schwierige Aufgabe hinter dich gebracht hast, hast du bereits das größte Hindernis des Tages aus dem Weg geräumt und kannst direkt stolz auf dich sein. Du wirst merken, diese gute Laune wirkt sich dann auch auf deinen gesamten restlichen Tag aus.

8. Fang einfach an

Leichter gesagt als getan, doch wenn du vor einer großen, scheinbar unlösbaren Aufgabe stehst, brichst du sie am besten in kleine Portionen herunter und fängst damit an, dir einen Timer für fünf Minuten zu stellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du dann einfach weitermachst, weil du sowieso schon dabei bist, ist hoch und dein innerer Schweinehund wird überlistet.

9. Stress dich nicht, plane!

Stress bringt uns, entgegen allgemeiner Annahmen, nicht zu Höchstleistungen, sondern kann schwerwiegende Nebenwirkungen wie Migräne, Depression und erhöhte Infektanfälligkeit auslösen. Es ist hilfreicher, wenn du dir realistische Pläne machst und dir selber genug Zeit gibst.
Sieh das Lernen nicht als etwas Negatives, sondern stattdessen als etwas, das dir Freude bereitet und dich im Leben weiterbringt!

10. Erkenne den wahren Grund deiner Prokrastination!

Prokrastinieren kann man mit Faulheit nicht gleichsetzen. Wir tendieren dazu Dinge aufzuschieben, weil wir denken, dass wir ihnen nicht gewachsen sind. Viele von uns haben auch Angst zu scheitern und das ist total okay! Wenn du an die Wurzel des Problems gehst und beginnst dort nach Lösungen zu suchen, wird der Weg gleich viel einfacher!

Du hast noch Fragen?

Gerne helfen wir dir weiter!